Michael Kramer
Ich bin Michael Kramer, 52 Jahre alt. Schon als kleiner Junge hat mich die Luftfahrt interessiert. Am liebsten wäre ich Pilot geworden.
Nach meinem Schulabschluss habe ich bei der Bundeswehr, genauer gesagt bei den Marinefliegern, eine Ausbildung zum Fluggerätemechaniker begonnen. Diese Ausbildung wurde im zivilen Bereich bei der Lufthansa Technik in Hamburg durchgeführt und mit einem Abschluss bei der IHK-Hamburg als Fluggerätemechaniker, auch für den zivilen Bereich zertifiziert, beendet.
Nach der Bundeswehr bin ich in die zivile Flugzeugwartung und Triebwerksüberholung gewechselt und habe nach einigen Jahren die Klasse 2 Prüferlizenz für Flugwerk und Triebwerk erworben.
Parallel zu meinem Beruf als Techniker begann ich 1991 zunächst mit der Privatfliegerei. Dabei hat mich der Virus erfasst, das zu meinem neuen Beruf machen zu wollen und ich erwarb 1996 den ATPL.
Die ersten drei Jahre flog ich bei einem Geschäftsreiseunternehmen in Nürnberg als Co-Pilot auf Cessna 421, Metroliner und Jetstream 31.
Im Jahre 1999 wechselte ich zu der Fluggesellschaft Eurowings, zunächst auf die BAe146 und nach zwei weiteren Jahren, im Jahre 2001 auf die neu eingeführte Flotte Bombardier CRJ 200. Im laufe der nächsten 10 Jahre flog ich alle CRJ Serien, also -200, -700 und -900.
Im Jahre 2011 wechselte ich wiederum den Arbeitgeber – ein großes deutsches Logistikunternehmen führte eine Airbus A300-600 Flotte ein.
Aufgrund von einigen auf dem Airbus durchlebten Fume Events verschlechterte sich nach meinem letzten Fume Event am 03.09.2015 mein Gesundheitsstatus plötzlich derart, dass ich nie wieder ein Flugzeug fliegen werde. Ich habe die Gefahren von Fume Events durch ungenügende Aufklärung völlig unterschätzt. Ich dachte immer, mir könne nichts passieren.
Im Zuge meiner Recherche zu Fume Events, deren Ursachen und deren möglichen Folgen, bin ich auf immer mehr Ungereimtheiten gestoßen, so dass mein Interesse geweckt wurde, dieses System an Verstrickungen von beteiligten Institutionen, Herstellern, Betreibern, so wie auch Behörden bis hin in die legislativen Bereiche von Regierungen weiter zu erforschen. Leider mit zum Teil sehr erschreckenden Ergebnissen.
Dies führte dann auch im Januar 2017 zu meiner Mit-Petition zum Erhalt der Fume-Sprechstunde in Göttingen, so wie im August 2017 dazu, mit anderen Betroffenen eine Patienteninitiative zu gründen, um meine Erkenntnisse zu teilen, Betroffenen zu helfen und durch unsere Tätigkeit und Aufklärung, die Anzahl von Fume Events und deren Geschädigten zu verringern.
Mein Motto: “I could have been silent but I didn’t have the ability.”