Handlungsempfehlung für Passagiere nach Fume Event

An Bord

Involvieren Sie andere Gäste und fragen sie, ob sie den Geruch ebenfalls bemerkt haben. 

Erstellen Sie ein Protokoll:

  • WIE LANGE trat der Geruch auf?
  • WANN trat er auf (Start/im Flug / Landung)?
  • WO trat er auf (Sitzreihe)?
  • WIE/WONACH roch es genau?
  • WELCHE Symptome traten WANN auf? Gibt es akute, eventuell gemeinsame Symptome? Lassen Sie bei Beschwerden durch die Crew einen Arzt ausrufen.

Beachten Sie ebenfalls folgende wichtige Punkte:

  • Tauschen sie Adressen und Telefonnummern mit den Gästen aus, damit Sie sich später gegenseitig als Zeugen unterstützen können
  • Lassen Sie sich die Namen der Crew und des Kapitäns geben
  • Seien Sie aufmerksam, wenn Passagiere dauernd husten, und über Kopfschmerz und Schwindel klagen. Es könnte eine Vorwarnung sein. Es muss nicht immer ein sichtbarer „Fume Event“ mit auftretendem Nebel in der Kabine sein, die Gerüche allein können bereits eine hohe Schadstoffkonzentration bedeuten. Schwangere und Babys / Kleinkinder sind besonders gefährdet

Medizinische Versorgung

Wenn Sie sich auf einer Dienstreise befinden, dann könnte die erste Anlaufstelle ein Durchgangsarzt sein. Durchgangsärzte finden sie hier:

https://lviweb.dguv.de/faces/partner-task-flow/SDLG_PartnerSuchen

Passagiere auf einer Urlaubsreise sollten die Flughafenklinik aufsuchen.

Essentiell für beide Gruppen ist eine sofortige Beweissicherung. Zur Beweissicherung gehört nach dem Vorfall schnellstmöglich Blut- und Urinproben zu sichern. Da es sich bei einigen Schadstoffen um schnellflüchtige Substanzen handelt, ist eine Unfallzeit nahe Sicherung sehr wichtig.

Die Urinproben können einfach selbstständig gesichert werden, indem man die ersten drei Urine nach Auftreten des Geruchs in separaten Gefäßen sammelt. Verschließbare Urinbecher können in jeder Apotheke kostengünstig  käuflich erworben werden.

Bei der Blutprobe sollen 2x 30 ml EDTA-Blut entnommen werden. Die Desinfektion der Blutentnahme sollte mit Wasserstoffperoxid durchgeführt werden, um eine Verunreinigung mit lösemittelhaltigen Komponenten zu verhindern.
Wir raten dazu weitere Proben persönlich zu sichern. Die gesicherten Blutproben unbedingt gekühlt transportieren. Wenn eine sofortige Untersuchung nicht möglich ist, raten wir die Proben in der Gefriertruhe zu Hause aufzubewahren.

Die Proben müssen vom Arzt mit dem Auftrag „Biomonitoring Organophospate und Lösemittel“  an ein speziell zertifiziertes Labor weitergeleitet werden.  Interessanterweise sieht der Behandlungsleitfaden der BG keine toxikologische Untersuchung vor, obwohl Biomonitoring ein genutztes Mittel der Arbeitsmedizin ist. 

Weiterführende Untersuchungen können je nach Beschwerdebild notwendig sein, konsultieren sie gegebenenfalls einen Pneumologen, Neurologen, Kardiologen und Toxikologen. Sie können uns gern hierzu kontaktieren.

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